SOULWAY 1

..... ohne Wurzeln keine Äste, die in den geistigen Himmel reichen

Wer oder was bin ich? Die Sprache des Schweigens hüllt mich ein. Höre ich etwas, fühle ich etwas? Ich fühle mich wie in einem Schneckenhaus, welches ich nur ungern verlasse, ich habe Angst. Wovor denn? Keine Ahnung, vor der Welt, den Menschen, mir selbst, eigentlich vor allem?

Ich mache mir Druck, immensen Druck und vergesse dabei mich, meine Seele. Ich tue viel, damit das Feedback für mich gut ist, aber es ist nie genug. Vielleicht spüre ich irgendwann mal, dass es darum gar nicht geht, den anderen zu genügen.

Es geht um mich, um das was ich will, was mein Geist in mir für mich will. Damit kann ich sowenig anfangen. Bin ich doch so bemüht, nicht aufzufallen, nichts zu tun, was den anderen missfallen könnte. Vor allem bin ich bemüht, überall perfekt zu sein. Das, was ich tue, mache ich ganz! Ist es auch wirklich „mein’s“, was ich tue? Ist es wirklich mein’s, den anderen zu beweisen, wie gut ich nicht bin?

Auch darum geht’s nicht. Verdammt, wie soll ich denn das Leben verstehen, wenn es nur um mich geht. Ich fühle mich so anders, so verletzlich, so alleingelassen. Ich sitze fest in meinem Leben, fast wie ein Stein in der Erde. Doch, wo sind meine Wurzeln? Fühle ich mich verwurzelt, oder bin ich nur schwer und geistig träge?

Je älter ich werde, desto mehr drängt sich diese Frage auf. Meine Geschichte, die ich erlebt habe und noch erleben werde, das sind meine Wurzeln, das ist die Kraft, die mir erwachsen ist. Boah, das erkenne ich erst in diesem Moment. Familie, das ist die Kraft, durch die ich Leben, den Körper erhalten habe. Aber meine Wurzeln, das ist meine Geschichte, die mich mit der Erde hier verbinden. Und die Geschichte wird nur gut, wenn ich meinem Geist folge….. was hat er sich für mich ausgedacht und wie töricht bin ich oft, wenn ich Widerstand leiste, weil mein Ego mir schmerzliche Abhängigkeiten einflüstert. Und so erkenne ich, dass nicht Liebe verletzt, wie ich immer zu glauben vermeinte, sondern nur die frustrierten Bedürfnisse des kleinen Ego’s.

Wie schreibe ich diese Geschichte hier auf der Welt, was ist so die Essenz in ihr? Natürlich, wenn ich so darauf zurück blicke, zeigen sich in dieser Erde, wo ich meine Geschichte bisher schrieb, viele Risse, viele Verletzungen. Doch genau weil ich das erkenne, aktiviert das meine Sehnsucht. Die Sehnsucht nach einer heilen Welt, wo ich Zeit habe, Schmetterlinge zu beobachten und dem Gesang der Vögel zu lauschen. Wo mich Baumzweige beim Spaziergang sanft am Kopf streicheln und wo mich Blüten mit ihrer Anmut und Farbenpracht sinnlich in der Seele berühren.

Ich spüre, dass „diese Verwurzelung“ so wichtig ist, denn nur dann kann ich die Kraft von oben, die Inspiration wahrnehmen und leben. Das ist es, der Wille meines Geistes und je mehr ich selbst meine Geschichte achte und ehre um so tiefer graben sich meine Wurzeln in die Erde. Plötzlich kommt so eine Ahnung durch mich, dass die Zeiten der Trockenheit in meinem Leben, wo so alles schwer war, tiefe Risse in der Erde hinterlassen haben, in denen meine Wurzeln noch viel tiefer sinken konnten. Je tiefer sie gesunken sind, um so mehr Möglichkeiten haben sie gefunden, neue Wasserquellen zu finden.

Da wird mir plötzlich leicht ums Herz und genau diese Leichtigkeit ins Leben zu bringen, tief verwurzelt, das ist es, was der Schöpfer, meine Seele, mein Geist in mir für mich in diesem Leben, für mein Wohlergehen möchten.  So mein Leben erfüllt leben, ich spüre, das ist Gnade und in dieser ist alles beheimatet, was es zum Leben braucht, was es für mein Leben braucht.

 

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